Training mit Rangefinder
Wer mit einem Bogen schießt, für den ist die Entfernung immer ein Thema. Egal, welchen Bogen ich schieße und welche Zielvariante ich verwende, der Abschusswinkel ist von entscheidender Bedeutung.
Die Schusstechnik ist hauptsächlich für die Richtung verantwortlich, die Zieltechnik für den Abschusswinkel der Bogenhand beim Abschuss. Nun kann man unterschiedlich zielen. Eines muss aber jeder Bogenschütze machen: Man muss es trainieren. Schieße ich mit einem System, muss ich das Entfernungsschätzen üben. Schieße ich instinktiv oder bin ich Gap Shooter, muss ich ebenfalls ein Gefühl dafür bekommen, wie meine Bogenhand beim Abschuss stehen muss. Beim instinktiven Schießen wird das sozusagen aus einer „Tabelle im Unterbewusstsein“ abgerufen. Auch beim Gap Shooting muss mein Gefühl mir sagen, wie die Bogenhand steht.
Um das zu üben, gibt es mehrere Methoden. Eine davon ist der Einsatz von einem Rangefinder. Obwohl Instinktivschützen und Gap Shooter die Entfernung nicht in Meter wissen müssen, brauchen sie doch ein Gefühl für unterschiedliche Entfernungen. Und dieses Gefühl kann man im Training mit dem Entfernungsmesser sicher verbessern.
Grundsätzliches
Wenn man mit einem Entfernungsmesser trainiert, sollte man das Gerät anders verwenden, als es eigentlich gedacht ist. Entwickelt für die Jagd, wird die Entfernung zum Ziel vor dem Schuss ermittelt. Danach stellt man sein Gerät – egal ob Bogen oder Gewehr – auf diese Distanz ein und schießt.
Nun ist es aber beim Schießen mit traditionellen Bögen nicht sinnvoll, genauso vorzugehen. Vielmehr verwendet man hier den Rangefinder zur Bestätigung der gefühlsmäßig ermittelten Entfernung. Man misst hier also, nachdem man zuvor die Entfernung z.B. gefühlsmäßig ermittelt hat.
Hilfreich können die folgenden Übungen auch sein, um sich nicht von ungewöhnlichen Situationen täuschen zu lassen. Man lernt damit wesentlich besser, nicht in Fallen, die ein Parcoursbauer sich einfallen hat lassen, zu tappen.
Szenario 1
Man geht durch einen Parcours und schätzt die Entfernung. Der Systemschütze in Meter, instinktive Schützen nach Gefühl. Bei letzteren geht es eher darum, einzuschätzen, ist es sehr weit, weit, normal oder nahe. Wer mit dem persönlichen Schussbereich arbeitet, wird hier unter Umständen nur genau diese Entfernung abschätzen.
Als Instinktivschütze stelle ich z.B. gefühlsmäßig fest, dass die Scheibe gerade an der Grenze von meinem persönlichen Schussbereich liegt. Nun messe ich die Entfernung mit meinem Rangefinder und finde meine Vermutung bestätigt oder auch nicht. Ist zwischen meiner Einschätzung und dem Messergebnis ein gravierender Unterschied, sollte ich analysieren, warum und wodurch es zu dieser Fehleinschätzung gekommen ist. Dabei vermitteln unter Umständen Hügel, Senken oder Gräben und unterschiedliches Licht einen falschen Eindruck. Ganz Eifrige machen sich unter Umständen dazu auch noch Notizen.
So kann ich bei jeder Scheibe verfahren. Wenn ich das nur wenige Male mache, wird der Trainingseffekt natürlich nicht so groß sein. Man muss das also regelmäßig machen.
Szenario 2
Man schätzt wieder die Entfernung gemäß seiner Zieltechnik. Nun schießt man aber, bevor man die Entfernung genau nachmisst. Habe ich getroffen, müsste die Messung meine Einschätzung bestätigen, habe ich nicht oder schlecht getroffen, muss ich natürlich auch wieder der Ursache dieser Fehleinschätzung auf den Grund gehen.
Bergauf und bergab
Bergauf- und Bergabschüsse sind etwas Besonderes. Hier geht es darum, nicht nur die Entfernung zu ermitteln, sondern mit welcher „Einstellung“ man nun schießt. Natürlich braucht ein traditioneller Schütze nichts einzustellen. Es macht aber einen Unterschied, ob ich auf 30 Meter in der Ebene oder steil bergauf schieße. Bessere Entfernungsmesser berechnen aus der Neigung die Entfernung, wie sie in der Ebene wäre. Damit könnte man sich auch auf unterschiedliche Steigungen und Entfernungen einstellen.
Kleine Übersicht Rangefinder
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