WBHC 2005
Jagdbogen-Weltmeisterschaft 2005:
2 x Silber für Karin und Dietmar Vorderegger
Loskopdam ist rund 150 Kilometer nordöstlich von Johannesburg gelegen. Ein Urlaubsresort an einem Stausee, mit dem die Farmen der Gegend mit Wasser versorgt werden. Es ist Winter in Südafrika und die Temperaturen sind dementsprechend. Bis zu 0 Grad in der Nacht und rund 20 Grad während des Tages.
Rund 200 Bogenschützen sind zur Bowhunter-Weltmeisterschaft der IFAA hierher gekommen. Weniger als erwartet. Zum einen ist der Weg nach Südafrika für viele sehr weit und auch sehr teurer, zum anderen gab es kurz davor ebenfalls zwei 3-D-Großveranstaltungen: Die 3-DI-WM der FITA in Italien und ebenfalls in Italien die Bowhunter-Europameisterschaft.
Aus Österreich waren 20 Teilnehmer angereist; Zwei Compoundschützen und der Rest Traditionelle. Von den beiden deutschen Verbänden (AAE und DFBV) waren gar nur drei Teilnehmer mit dabei. Auch die anderen europäischen Nationen waren nicht mit allzu vielen Schützen vertreten. Das größte Kontingent stellte naturgemäß Südafrika.
Die Veranstalter hatten zwei Parcours mit je 28 Scheiben aufgebaut. Einen sehr flachen mit Papierauflagen und einen extrem steilen mit 3-D-Tieren. Die Entfernungen waren ebenfalls extrem. Die IFAA schießt üblicherweise bis 54 Meter. Und hier wurden die Entfernungen tatsächlich ausgenützt; mehr als doppelt so weite Entfernungen, wie sie üblicherweise in Österreich geschossen werden. Da konnte schon mal ein Hirsch auf 53 und die Schneeziege auf 52 Meter stehen.
Die Langbogenklasse war sowohl bei den Herren als auch bei den Damen eine Sache der Österreicher. Bei den Herren lieferten sich die beiden Saalfeldener Christian Wilhelmstätter und Michael Höller sowie der Salzburger Dietmar Vorderegger ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zur letzten Scheibe. Erst auf den letzten beiden Scheiben wurde der Kampf um Gold, Silber und Bronze entschieden. Wilhelmstätter und Vorderegger trennten zum Schluss nur vier Punkte. Höller wiederum lag nur 14 Punkte dahinter. Die anderen Nationen hatten hier absolut nichts mitzureden.
Auch bei den Damen war die Sache klar. Die Saalfeldnerin Inge Neumayr setzte sich gleich vom ersten Tag an die Spitze. Karin Vorderegger (BSV Salzburg) konnte den Abstand zwar bis zum letzten Tag verringern, letztlich hatte aber Neumayr das bessere Ende für sich und gewann mit 34 Punkten Vorsprung auf Vorderegger. Dritte wurde die Lienzerin Andrea Wallensteiner.
In der Klasse Bowhunter Recurve war bei den Herren der Engländer Graham Holms eine Klasse für sich. Er schoss an allen Tagen den besten Score und sicherte sich damit Gold. Silber ging an den Italiener Melame. Ausgezeichneter Dritter wurde der Steirer Peter Gruber. Bei den Damen schoss sich die Saalfeldnerin Heidi Weiß auf das Podest. Sie errang hinter der Engländerin Hall die Silbermedaille.
In der IFAA und speziell in Südafrika ist Freestyle Unlimited die Königsklasse. Hier traten die Südafrikaner gleich mit vier Weltklasseschützen an. In dieser Klasse wird sicher auf dem höchsten Level aller Klassen geschossen. Benito van Leeuwen, Pierre van Wyk sowie der Ex-FITA-Schütze Stefan van der Linden (persönliche FITA-Bestmarke 1392) lieferten sich über vier Tage einen Kampf der besonderen Art. Van der Linden lag bis zum dritten Tag auf Platz eins. Gefolgt von Leeuwen und Van Wyk mit zwei bzw. vier Punkten Rückstand. Am vierten Tag wendete sich das Blatt und van Leeuwen und van Wyk lagen mit der Punktezahl von 2210 auf dem ersten Rang. Um den Sieger zu ermitteln, gab es ein Shoot off. Dabei sollte der Sieger auf sieben Scheiben ermittelt werden. Nach sieben Scheiben gab es aber immer noch Gleichstand. In einem letzten Stechen mit nur einem Pfeil ging´s um Gold und Silber. Dabei hatte van Wyk mehr Glück. Er war um zwei Millimeter näher am Zentrum als van Leeuwen.