Zittern der Bogenhand

Viele Bogenschützen haben das Problem, dass die Bogenhand beim Schießen zu zittern beginnt. Damit hat man natürlich einen gewaltigen Nachteil bezüglich der Genauigkeit. Was ist dafür verantwortlich und was kann man dagegen tun?

Hat man mit diesem Problem zu kämpfen, sollte man zuerst überprüfen, ob das Zuggewicht des Bogens auch passt (vgl. dazu Artikel „Ist er zu stark, bist du zu ...„). Auch Anfänger sollten wissen, dass der Bogen nicht zu stark sein darf. Wenn man das Zuggewicht nicht beherrscht, wird man auch den Auszug nicht exakt ausführen können und wird unweigerlich zittern.

Punkt Nummer 2 ist der falsche Griff am Bogen. Wenn man den Bogen fest krallt, sodass die Fingernägel weiß werden, überträgt sich jede Bewegung des Bogenarms auf den Bogen. Das erkennt man auch daran, dass die Knöchel der Bogenhand senkrecht nach unten zeigen (Bild 1). Auch sind Griffvarianten, wo der Bogen nur zwischen Daumen und Zeigefinger aufgehängt ist, nicht zu empfehlen. Man hat hier keinen festen Druckpunkt und der Bogen kann sich hier sehr leicht bewegen (Bild 2 und 3).
Die richtige Haltung der Bogenhand erkennt man daran, dass die Knöchel in einem Winkel von rund 45° schräg nach unten zeigen. Auch sollte man von vorne betrachtet die Fingernägel sehen können. Der Bogen wird dabei nicht fest gehalten. Es werden vielmehr die Finger nur leicht auf den Griff gelegt, um das Wegspringen nach dem Schuss zu verhindern (Bild 4).
Ein weiterer Rat, um das Handzittern zu verhindern ist, dass man nicht nur zieht, sondern auch den Bogen aktiv Richtung Ziel drückt. Das sieht man zwar von außen nicht, man spürt es aber selbst, wenn man es tut. Vor allem bei ungeübten Schützen sieht man dann oft, dass beim Auszug der Bogen und der Körper nach hinten gehen. Auch versuchen sie dann mit dem Kopf zur Sehne zu gehen (Bild 5 und 6).
Ein weiterer Grund, warum die Bogenhand zittert, ist, dass der Anker nicht fest und stabil ist. Ankert man nämlich neben dem Gesicht, praktisch in der Luft, kann man eine gewisse Unruhe nicht verhindern. Man hält quasi den Bogen frei in der Luft und kann ihn damit nicht ruhig halten (Bild 7). Vielmehr sollte die Hand fest am Gesicht liegen. Damit ist der Anker fest und stabil und kann so auch den Bogen leichter Richtung Ziel drücken (Bild 8).

Und wer auf weite Entfernungen mit der Pfeilspitze zielt (Point of Aim), muss dazu eine ruhige Hand haben. Man braucht ja eine gewisse Zeit, bis man die Spitze dort hingebracht hat, wo man es vorher festgelegt hat. Fängt jemand dann an zu zittern, ist das ein Zeichen, dass der Bogen derzeit noch zu stark ist. Da hilft nur fleißig schießen oder Kraft aufbauen.

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