Dr. Saxton Pope
Der eigentliche Vater des modernen Bogenschießens war allerdings Dr. Saxton Pope. Er kam im Jahr 1911 durch Zufall mit einem Indianer, welcher der Letzte seines von den Weißen gegen Ende des vorigen Jahrhunderts ausgerotteten Stammes war, zusammen. Dieser Indianer, mit Namen Ishi, war anfangs Studienobjekt von Völkerkundlern in San Francisco.
Da Ishi für Zivilisationskrankheiten sehr anfällig war, wurde Dr. Pope sein Arzt. Pope lernte von diesem Indianer den Umgang mit dem Bogen, lernte aber auch die Lebensweisen der Indianer, ihre Art und Weise zu jagen, kennen und schätzen. In den Sommermonaten unternahmen die beiden Jagdausflüge in Ishi´s Stammesgebiet. Nach einigen Jahren starb er an einer Zivilisationskrankheit. Pope hatte auf den Jagdreisen den praktischen Umgang mit dem Bogen gelernt und beschäftigte sich wissenschaftlich eingehend mit historischen Bogen sowie mit der Weiterentwicklung seiner Bogen.
Damals war der englische Langbogen der leistungsfähigste Bogen, der den indianischen in Stärke und Schussleistung überlegen war. Und so war es auch normal, dass Pope diese Bogenart verwendete und weiterentwickelte. Auch einige seiner Freunde, wie Art Young, packte die Leidenschaft mit dem Bogen zu jagen. Auf gemeinsamen Reisen, die sie bis nach Alaska führten, schossen sie so ziemlich alle Tierarten, unter ihnen auch mehrere Grizzlys.
Die Abenteuer mit Ishi und den Freunden, seine Forschungsergebnisse über die historischen Bogen und seine Erfahrungen schrieb Pope in einem Buch „Hunting with the Bow and Arrow“ nieder. Dieses Buch ist wahrlich ein Klassiker für jeden Jagdbogenschützen, egal, ob er nun die Jagd mit dem Bogen ausübt oder sich sportlich damit beschäftigt.
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